Minze. Dieses wundervolle Kraut, perfekt für die schnelle Erfrischung zwischendurch. Ein paar Blätter direkt von der Pflanze gekaut, mit heißem Wasser für Tee aufgebrüht oder mit kaltem Wasser etwas ziehen lassen für ein leckeres Kaltgetränk. Im Garten wuchert sie meistens ganz schön und es gibt unglaublich viele Arten. Was genau ich da auf meinem Balkon alles habe weiß ich gar nicht mehr, ich mag sie jedenfalls alle sehr gern. Heute gibt es jedoch mal ein etwas anderes Rezept mit der wunderbaren Pflanze. Ich habe ein kühlendes, feuchtigkeitsspendendes Gel hergestellt. Hildegard von Bingen soll wohl ein Gel aus Leinsamen bei Sonnenbrand und Insektenstichen empfohlen haben. Eine etwas aufwändigere Variante stellen wir heute also her. Minimal aufwändiger, keine Sorge 😀
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Die Anregung dazu ist aus dem Buch „Grüne Kosmetik“ von Gabriela Nedoma. Dies ist der Link zum Buch im Freya-Verlag. Ich habe das Buch vor sechs Jahren selbst gekauft und mache immer mal wieder etwas daraus. Es sind spannende Rezepte darin. Und ich habe festgestellt, dass es die Beiträge zu dem Buch noch gar nicht hier auf den neuen Blog geschafft haben. Das hole ich wohl mal die Tage nach 😉 Eine Anmerkung: Frau Nedoma benutzt statt Sheabutter Kokosfett in diesem Rezept.
Das Minzgel passt gerade besonders gut, da wir momentan sehr viel Klettern sind. Die rauen Hände freuen sich sehr über eine zusätzliche Pflege. Ich mag sonst überhaupt keine Handcreme oder so etwas, aber dieses Gel ist wirklich ganz in Ordnung (wirklich, Handcreme ärgert mich ganz fürchterlich, mehr als dreimal hab ich die in meinem Leben vermutlich nicht benutzt…). Man nimmt nur ein bisschen und reibt es gut in die Haut ein. Natürlich spendet das Gel nicht nur als selbstgemachte Handcreme Feuchtigkeit. Du kannst den ganzen Körper damit eincremen und sogar den Haarspitzen eine zusätzliche Pflege verpassen. Noch ein Tipp: Das Gel hält sich etwa einen Monat im Kühlschrank. Du kannst es jedoch auch prima einfrieren und nach Bedarf auftauen 😉
Wo wächst Minze auf meinem Balkon?
Ich habe meine Lieblingsminze, es war wohl mal eine als „Schokominze“ betitelte Pflanze, in eine Gemüsekiste meiner Kistenpyramide gepflanzt. Inzwischen wuchert sie schön zu allen Seiten raus. Auf dem Balkon sind Minzen an allen Standorten vertreten: Schatten, Halbschatten, Sonne. Auf dem Südostbalkon sogar Mittagssonne. Das gefällt ihr im Sommer nicht ganz so gut, doch im Frühjahr treibt sie kräftig aus und jetzt im Herbst ebenfalls wieder. Praktisch, wo doch die anderen schon teilweise mit Mehltau anfangen…
Das benötigst du für das kühlende Minz-Gel
- 5 EL klein gehackte frische Minze
- 2 TL Leinsamen
- 1 Dose Kokosmilch (400 ml)
- 2 EL Sheabutter
200 ml von der Kokosmilch gibst du schon einmal in einen kleinen Topf, gemeinsam mit den Leinsamen. Dann hackst du – sofern noch nicht geschehen – die Minzblätter und fügst sie hinzu.
Du stellst den Topf auf den Herd und erhitzt die Masse langsam. Sobald es blubert kommt die Sheabutter dazu. Währenddessen immer mal wieder rühren, damit die Leinsamen nicht am Boden festpappen. Spätestens nach 10 Minuten sollte die Masse schleimig-gelig werden 😉
Ein wenig gräulich wird die Kokosmilch. Mir war das Gel zu fest. Darum habe ich nach und nach ein bisschen Kokosmilch eingerührt, bis mir die Konsistenz gefiel. Bedenke, dass es noch ein wenig nachdicken wird 😉
Nun kommt der schwierigste Teil: Du benötigst ein Sieb, dass grob genug ist, um das Gel durchzulassen, und so fein, dass Leinsamen und Minze aufgefangen werden. Dinge, die ich vorher irgendwie nicht bedacht habe. Drum sei schlauer und schau vorher nach, ob du ein passendes Sieb hast.
Für mehr Realität: Die Spüle sah so aus vom ganzen Herumprobieren. Omas altes Teesieb, ein Zitronenpressenaufsatz…bis ich dann das Richtige bei den Nachbarn stibitzt habe.
So schaut das aus, wenn man das passende Sieb gefunden hat 😀 Danke an dieser Stelle für den Wohnungsschlüssel. Ich hab dann mal „Fühl dich wie zuhause“ sehr wörtlich genommen, ihr Lieben =*
Eine Schale voll Glibbergel. Riecht gut nach Kokos und Minze. Statt Kokos kann man natürlich auch einfach Wasser nehmen und ob die Sheabutter jetzt das Ganze besser macht oder nicht – ich werde es testen. Bisher gefällt mir die Konsistenz und das Gefühl nach dem Eincremen gut.
Oh und fast hätte ich das Abfüllen vergessen. Wie gesagt: Aufbewahrung am besten kühl oder im Frierschrank 😉 Ein Fläschchen wird mich auf jeden Fall zum nächsten Kletterabenteuer am Fels begleiten. Stöße und Kratzer können damit bestimmt prima direkt eingeschmiert werden (Ich werde einfach alles und jeden einschmieren, der nicht bei drei auf den Bäumen ist. Ach Mist, vermutlich klettern sie einfach alle außerhalb meiner Reichweite…). Ach und was macht man mit dem übrigen Ausgesiebten? Ich habe mir das Glibberzeugs ins Gesicht geschmiert. Davon gibt es aber kein Bild 😀 Danach spannt die Haut etwas und sie fühlt sich weicher an. Vielleicht auch nur Einbildung, meine Haut ist auch so ganz passabel 😉
Herzlich Willkommen, lieber Herbst! Ich hatte eine Menge Freude, Beiträge für den Sommer im Hexengarten der lieben Miri zu verfassen. Es ist sehr gurkenlastig geworden :D. Aber immerhin starte und ende ich mit einem Rührküchenrezept. Das finde ich sehr schön. Schaut mal die Tage bei Miri vorbei, bestimmt gibt es eine Zusammenfassung all der schönen Beiträge. Und so winke ich einmal zur lieben Miri rüber und bedanke mich für den Anstuppser. So habe ich den Sommer über doch eine ganze Menge geschrieben 🙂
Meine Beiträge für den Hexengartensommer 2020 findest du hier:
Pflanzenseifen
Gurkenzeit – sommerlicher Gurkensalat
Kräuterkasten-Kombucha
Gurkenzeit – salzig & spritzig (fermentierte Einlegegürkchen)
Gurkenzeit – süß & sauer (eingekochte Essiggurken)
Sommerrückblick – Hexenbalkon 2020
Gurkenzeit – vegane Gurken-Minz-Suppe und Sauerteigfladenbrot
Minzgel mit Leinsamen
Liebe Atessa,
dieses Rezept ist mir glatt entgangen, aber das hört sich wirklich super an. Der nächste Minzesommer kommt bestimmt, da wird es getestet. Deine Fotos sind immer so toll, übrigens. Und wie gut, wenn man so gut ausgestattete Nachbarn hat, bei denen man sich was leihen kann. 🙂
Viele Grüße,
Doris
Dankeschön, liebe Doris, die Kamera hat einen tollen Automatikmodus 🙂 Das Rezept aber auch ohne Minze und bestimmt kann man einen Auszug aus getrockneten Minzblättern machen, falls du nicht warten magst.