Wo fange ich denn mal am besten an. Vielleicht damit, dass es heute ausgesprochen kalt ist und ich mit Socken an den Füßen, dick eingemummelt diese Zeilen tippe und mich frage, wie ich nach wieder so langer Zeit einen Beitrag schreiben kann. Schon wieder ist ein Monat vergangen und seit drei Wochen schiebe ich das „Beitrag-für-den-Sommer-im-Hexengarten-Schreiben“ von Wochenliste zu Wochenliste. Jetzt aber fix! Schließlich endet morgen, 22.9., astronomisch der Sommer und damit Miris wunderbares Blogevent. Miri hat in diesem Jahr ganz viele spannende Gastbeiträge veröffentlicht. Schaut also mal vorbei: Hier gehts zu Miris Blog!
Ich versuche mich mal für meinen heutigen Beitrag an den gesammelten Sommerfotos entlang zu hangeln und starte mit einer Pflanze, die es in diesem Jahr mit Blüten wirklich positiv übertrieben hat: Der Blutweiderich! Auf dem Balkon wächst die Pflanze in einem Eimer ohne Löcher, sie mag es nämlich feucht – und ihr gefällt es nun schon im dritten Sommer! Im Frühling kam etwas frischer Wurmhumus in den Eimer, Nährstoff-Nachschub.
Viel auf dem Balkon sitzen war nicht in diesem Jahr. Nass, kalt, feucht und wenns dann doch mal angenehm war gab es irgendwie anderes zu tun. Das ein oder andere Mal gab es aber doch ein Balkon-Lesepäuschen. Schließlich wollten meine Feuerbohnen auch wieder bewundert werden.
A propos Bohnen. Ich hab da eine Sortenempfehlung: Sanguino 2. Wundervolles Gewächs. Pflegeleicht, wunderhübsch und reichlich tragend. Wie diese wunderbar gesprenkelten Bohnen zwischen all dem Grün hingen – ein Traum! Als junge Bohne kann man die ganzen Schoten frisch verwenden, beim Kochen färben sie sich dann Grün. Mein Favorit sind jedoch die halbreifen Bohnen, gepult und dann nur mit einer Zwiebel in gutem Öl und etwas Salz gebraten. Mhmmmm. Vollreif kann man die Sanguino auch als Trockenbohne ernten. Eine Alleskönnerin 🙂
Zwei mexikanische Minigurken-Pflänzlein konnte ich ebenfalls reichlich beernten. Die Anzucht aus Samen war mir in diesem Jahr nicht geglückt und so bestellt ich bei meiner Pflanzendealerin des Vertrauens auf dem Wochenmarkt zwei Jungpflänzchen. Danke, Frau Blümchen 🙂
Auf dem Bild oben kann man erkennen: Die Gurke rankte wirklich überall hin. Die kleinen Spiralen und dünnen, hellgrünen Ranken: Alles Gurke zwischen den Tomaten.
Zu Tomaten soll es morgen noch einen Abschlussbeitrag geben – ich hoffe, ich bekomme das geschafft, was ich mir vorgenommen habe 😉 In diesem Jahr ging es auch richtig ab auf dem Westbalkon. Auf dem Bild sieht man meine Kapuzinerkresse in den Startlöchern für die Invasion der unteren Etagen 🙂
Es wurde wirklich das Fenster darunter gekapert. Die Nachbarn hat es erfreut und die Pflanze ist auch nach diesem Bild noch eine ganze Ecke weiter abwärts gewachsen. Hätte es nicht jetzt so unglaublich viele schwarze Blattläuse an der Pflanze gegeben wäre sie wohl auch noch da. Doch das war mir dann doch zu unangenehm, diese Kolonie vor dem Fenster der Nachbarn baumeln zu lassen 😀
Zwei weitere Bilder vom Westbalkon in der Abendsonne. Weil hübsch zwischen den Häusern. Die Sonnenblumen haben erst später auf dieser Balkonseite geblüht und ich habe natürlich vercheckt, dass ich Bilder machen wollte. Dafür habe ich welche von der anderen Seite der Wohnung. Auf gehts zum Ostbalkon!
Dort blühte nämlich diese Schönheit im August und versüßte mir einige graue Tage. Ein Lieblingsbild.
Doch auch sonst blühte es reichlich. Mein Neuzugang, der Hopfen-Oregano, ganz links im Bild, blüht jetzt Ende September noch fleißig und besonders die Hummeln sind nach wie vor begeistert.
Nun muss ich nur irgendwie das Pflänzling über den Winter bringen. „Winterhart, mit leichtem Schutz“, meinte Frau Blümchen. Wird dann also eingewickelt. Tolle Pflanze. Auch essbar, doch die Blätter sind recht zäh. Ich lasse sie lieber den Insekten und erfreue mich an dem Farb- und Formenspiel.
Überraschend blühte diese Malve. Die Mauretanische Malve wächst ja seit Jahren bei mir auf dem Balkon. Also seit ich einen Balkon habe, 2017. Da hab ich noch woanders gewohnt und merke gerade beim Betrachten der Bilder: Das war auch hübsch. Nicht SO viel Platz, wie ich jetzt habe. Aber vielleicht war das auch der Reiz daran? Alles im Blick, mehr mitbekommen, noch mehr genießen können, weil weniger Arbeit? Ein paar Gedanken zur Umgestaltung meiner Balkone habe ich mir schon gemacht. NOCH mehr Blühbalkon im nächsten Jahr. Aber mit mehr Blühmischungen statt Einzelpflanzen. Pflegeleicht. Mehr große Töpfe, die länger Wasser halten. Mehr Platz für Menschen zum sitzen 🙂 Mal sehen. Ab November starte ich nämlich ins Referendariat. Leider weiß ich noch nicht genau, wo ich hin kommen werde und ob ich hier wohnen bleiben kann. Bleibt nur abwarten und darüber freuen, dass ein Umzug dann zumindest auch eher nicht in die Pflanzsaison fallen würde. Viele Fragen dazu gehen mir natürlich auch durch den Kopf. Wie zur Hölle soll ich mit all meinen Pflanzen umziehen? Eine davon ist eben aber auch, ob ich nicht auch mit einem kleineren Balkon prima zufrieden wäre – zumindest für die Referendariats-Zeit. Ich halte euch auf dem Laufenden – es wundert sich ja vermutlich eh kaum noch jemand, dass es hier so lange Pausen zwischen den Beiträgen gibt 😀
Doch zurück zu diesem Beitrag 🙂
Auf einem kleineren Balkon hätte ich vielleicht gewusst, was ich gesät habe. Es könnte allerdings sein, dass ich etwas von der Simsalabunt-Blühmischung mit in den Topf gesät habe. Da ist die Moschus-Malve enthalten. Aber ich erinnere mich halt gar nicht daran 😀 Gefällt mir allerdings gut, ich mag Pflanzenüberraschungen.
Wildwuchs mit Sonnenblumen, Oregano, Witwenblumen, Tomaten und Dill. Tomaten wandern echt über meinen Balkon. Ich hab die da nicht in den Pflanzsack aus Filz gesetzt…
Was ich aber nochmal ausgesät habe: Radieschen in bunter Mischung. Nachdem sie in meinem selbstgebauten Hochbeet für den Balkon nichts geworden sind (vermutlich Lichtmangel), säte ich in einem normalen Balkonkasten auf dem anderen Balkon erneut aus. Einen Teil der Ernte seht ihr oben 😉
So und nun lasse ich für spontan entschlossene Menschen noch einmal hier das hübsche Bild mit dem Link zu all den Informationen zum Blogevent: Bis morgen kann noch schnell was geschrieben werden 😉 Das werde ich später auch noch tun – sofern mein Hexenküchen-Vorhaben erfolgreich ist, lest ihr morgen wieder von mir!
Hallo Atessa,
mein Kommentar kommt vielleicht ein bisschen spät, aber immerhin kann ich mir ein paar Anregungen für dieses Jahr holen. Besonders die Feuerbohnen und der Hopfenoregano haben es mir angetan. Hübsch und essbar! Gerade für Balkongärten sind Pflanzen mit doppeltem Nutzen praktisch. 😉 Pflanzen, die immer wieder überraschend an einer anderen Ecke auftauchen kenne ich auch, bei mir sind das aber nicht die Tomaten, sondern meist der Muskatellersalbei. Mal schauen, wo es ihn dieses Jahr hin verschlägt.
Jetzt muss ich aber erst mal schauen, dass ich meinen Artikel für Mirjams Winter in der Hexenküche fertigbekomme, bevor der Winter vorbei ist.
Viele Grüße
Andreas
Hallo Andreas, meine Antwort kommt auch nicht gerade zeitig daher geflogen – dafür passiert immer überall zu viel. Ich hab mich aber sehr über deinen Kommentar gefreut und bin gespannt, ob du dich für Feuerbohnen und Hopfenoregano entscheidest 🙂 Letzterer treibt auch schon wieder aus. Witzigerweise hatte ich mit Muskatellersalber bisher wenig Erfolg.
Liebe Grüße
Atessa