Erste Planungsideen für´s Balkonjahr 2019


Hexenbalkon, Hexengarten / Donnerstag, Januar 3rd, 2019

Da wären wir also angelangt im neuen Jahr 2019. Derweil liegt etwas Schnee auf dem Balkon und ich mache mir seit geraumer Zeit schon so allerhand Gedanken über die kommende Begrünung. Die Natur breitet sich zwar auf dem Balkon schon ein ganzes Stück von selbst aus, wie der Thymianableger auf dem folgenden Bild zeigt, aber ein paar Änderungen habe ich in diesem Jahr dann doch vor 🙂 Trotzdem bin ich gespannt, wo denn in diesem Jahr die verschiedensten Samen von Zauberhand aufgehen werden…die vermutlich ein Kobold an die verrücktesten Stellen gelegt hat…

Es gibt mehrere Punkte, die in der kommenden Saison unter anderem angegangen werden wollen:

  • naturnahes Gärtnern soweit wie möglich
  • Wildbienen-/Insektenschutz
  • Steigerung des Ernteertrags
  • ein möglichst geschlossenes Nährstoffsystem

Bei meinen Recherchen bin ich auf ein interessantes System gestoßen, dass ich für meinen Balkon abwandeln möchte: Das Hortus-Prinzip. Ein „Drei-Zonen-Garten“. Das Prinzip von Markus Gastl hat mich ziemlich schnell angefixt, die Details könnt ihr auf der offiziellen Website nachlesen.

In den Grundzügen geht es darum, die Gartenfläche nach drei Zonen zu bepflanzen, die unterschiedliche Aufgaben erfüllen:

  1. Als Schutz für den Garten fungiert die Puffer-Zone. Sie umgibt den Garten und grenzt ihn von der Umgebung ab, schützt ihn etwas vor den äußeren Einflüssen (bspw. düngenden/spritzenden Nachbarn) und bietet durch Hecken- und Strauchbepflanzung vielen Tieren einen Lebensraum.
  2. Die Hotspot-Zone beschreibt die Fläche für viele einheimische Wildpflanzen. Sie ist nährstoffarm und bietet somit einer Vielzahl an Pflanzen einen geeigneten Standort. Zum Hotspot wird sie durch die Unmengen an Insekten, die die Pflanzen als Nahrungsquelle, für die Eiablage oder zum Schutz aufsuchen.
  3. Von der Hotspot-Zone erhofft man sich durch die erhöhte Anzahl an Bestäuberinsekten eine Steigerung der Ernte in der Ertrags-Zone. Hier wachsen Gemüse, Obst und Kräuter. Für die Düngung der Ertrags-Zone wird außerdem das organische Material verwendet, dass in der Hotspot-Zone (bspw. nach dem Verblühen) anfällt. Das Material muss aus der Hotspot-Zone entfernt werden, damit sie mager bleibt und sich nicht selbst aufdüngt. Das würde sich negativ auf die Artenvielfalt auswirken.

Das ist ja so ziemlich genau das, was ich auf meinem Balkon möchte =) Drei Zonen auf einem (gut, bei mir zwei…) Balkon? Ich möchte es probieren. Ein gutes Beispiel für einen Kübelgarten ist der Mikro-Hortus von Dorothea Lang.

In Anbetracht der Tatsache, dass ich im vierten Stock wohne und leider leider nicht „mal eben“ eine Hecke, Sträucher oder Bäume pflanzen kann, werde ich auf die Pufferzone weitestgehend verzichten müssen. Die Höhe schirmt mich ab und zur Rechtfertigung einer Pufferzone habe ich immerhin einen Buchsbaum 😀 Den gab es sogar schon, bevor ich hier eingezogen bin. Meine Mini-Gojibeere kann ich wohl nicht dazu zählen, aber vielleicht pflanze ich im nächsten Jahr noch einen kleineren Apfelbaum oder ähnliches… für weitere Ideen bin ich dankbar 😉

Aber für die Hotspotzone habe ich mir etwas überlegt. Das Bild oben zeigt eine erste (wunderhübsche:D) Skizze. An das Geländer meines langen, schmalen Balkons werden Balkonkisten gehängt, die mit Wildpflanzen bepflanzt sind. Ein Vorteil von Wildpflanzen ist es, dass sie mit viel weniger Wasser zurecht kommen als Gemüse. Das ist natürlich praktisch für mich, da dieser Balkon überdacht ist. Ich gehe fast davon aus, dass gelegentlicher seitlicher Regen für ausreichende Bewässerung sorgen wird.

Ein Balkonkasten durfte schon einmal im Herbst probehängen. Unter die hängende Hotspot-Zone soll eine Pyramide aus Gemüsekisten kommen. Sie bildet einen Teil der Ertragszone. Bei dem Fassungsvermögen kann ich mir gut vorstellen, Tomaten hinein zu pflanzen. Den Gurken könnte ich auch noch eine Chance bieten, doch Tomaten essen wir bei weitem am liebsten.

Mein Gemüsedealer auf dem Markt hat mir günstig alte Kisten überlassen und auch die durften schon einmal zur Probe stehen – gefällt mir! In der mittlere Kiste in der unteren Reihe kann ich mir gut eine Minzpflanze vorstellen. Ein riiiiiiiesen Pott Minze, wundervoll *.*

Und zum Schluss ist er noch einmal da: Der kriechende Thymian. Für Wildbienen-Nisthilfen will ich natürlich auch noch sorgen, die Planung mit meinem Bruder läuft 😀

Ein Traum wäre es, wenn ein Eichhörnchen den Weg auf den Balkon finden würde…wie auf Birgit Schattlings Balkon im sechsten Stock 🐿️🐿️ Mal schauen, was sich da machen lässt 😉

2 Replies to “Erste Planungsideen für´s Balkonjahr 2019”

  1. Liebe Miri,
    natürlich möchte ich deinen Kommentar nicht unbeantwortet lassen. Auch wenn’s schon wieder einige Zeit her ist (und eine Mail bekommst du auch noch!!). Jetzt, wo der Eichhörnchen-Besuch da ist bleibt mir allerdings kaum noch etwas zu deinem lieben Kommentar zu sagen, außer natürlich: Danke, ich habe ich sehr gefreut!

  2. Oh, ich bin schon gespannt auf deinen diesjährigen Balkongarten! Und vor allem die Wildbienennisthilfen. Da hast du mit deinem Bruder sicher den richtigen Spezialisten an der Hand. Ich freue mich schon so darauf, wenn meine Bienchen wieder fliegen. Ein paar Tomaten werde ich sicher auch wieder pflanzen, aber vor allem viele blühende Kräuter – für mich und die Bienchen ; -) Und das Eichhörnchen auf dem Balkon hatte ich auch schon. Nicht die Hoffnung aufgeben.

    Liebe Grüße,
    Mirjam

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