Werbung | Anzeige wegen Namensnennung | Artikel selbst erworbenEs war ja so heiß und ich habe lange überlegt, wie ich meine Pflanzen am schlausten versorgen kann. Im letzten Jahr habe ich bereits gute Erfahrungen mit einer solarbetriebenen Bewässerungsanlage gemacht. Die stelle ich aber noch einmal in einem gesonderten Artikel vor 😉 Nun habe ich ja einen unheimlich langen Balkon und da war schnell klar, dass die kleine Solarpumpe das nicht packen kann. Klar, mehrere einzelne Anlagen hätten den Balkon auch bewässert. Aber das hätte auch mehrere Wasserbehälter geheißen. Und die Geldinvestition wäre ebenfalls größer. Meine Wahl fiel also auf das Micro-Drip-System von Gardena, city gardening. An dieser Stelle möchte ich gerne noch einmal erwähnen, dass ich das Produkt selbst gekauft habe, nachdem ich verschiedene Systeme miteinander verglichen habe. Das Tropf-Blumat-System wäre beispielsweise noch eine Alternative gewesen. Hier siegte dann aber das Preis-Leistungsverhältnis. Für die Fläche, die ich zu bewässern habe, ist das Gardena-System günstiger.Auf dem Bild ist der gesamte Inhalt des Balkonpakets. 25 Tröpfler, für 25 Blumentöpfe beispielsweise. Ich habe sowohl Töpfe als auch Kästen bestückt. Meine Kästen sind 80 cm lang, drei Tröpfler haben sie jeweils bekommen.Ich hab mir gedacht, dass ich die Anleitung und den Aufbau mal ganz kritisch dokumentiere. Die erste „Problemstelle“, die mir aufgefallen ist: Die Abbildung (mein Finger zeigt drauf) von dem Endstopfen sieht ein kleines bisschen anders aus, als der Endstopfen im Paket, wie unschwer zu erkennen. Ältere Stopfen sehen so ähnlich aus, ich habe nämlich noch welche von meinem Paps dazu bekommen.
Für die ersten Testversuche diente mir ein 10 Liter Eimer als Wassertank. Hinein kommt die Pumpe, die möglichst gerade auf dem Boden des Tanks aufliegen soll. Von dort führt ein Kabel durch das Fenster hinein zu der Stromversorgung, an der man verschiedene Bewässerungsprogramme auswählen kann.
Mithilfe eines solchen Rings werden zunächst die Schläuche an der Pumpe befestigt.Die Schläuche lassen sich einfach mit einer Schere teilen. Dabei sollte man immer mal wieder anhalten, ob wirklich genug Spielraum für den Schlauch vorhanden ist, das muss ja nicht auf Spannung sein, so kann man auch die Töpflein noch ein bisschen verrücken 😉
Bisschen schwierig bei kalten Temperaturen: Den Tröpfler auf den Schlauch stecken. Ist der Schlauch warm, so ist er auch nachgiebig und lässt sich leicht aufstecken. Zwischendurch habe ich mit dem Feuerzeug etwas nachhelfen müssen… ob man das professionell so macht? Es hat funktioniert 😀
An sich ist das Verbinden aber wirklich einfach. Ans Ende eines jeden Schlauchs kommt ein Stopfen, sodass es schön aus dem orangefarbenen Aufsatz tröpfelt.
Insgesamt hat die Pumpe drei Schlauchanschlussmöglichkeiten. Praktisch, so kann man die Schläuche direkt in verschiedene Richtungen los schicken =) Der erste Schlauch ging am Fenster entlang……der zweite musste einmal den Gang überqueren (Matte um Stolpereien vorzubeugen…), um die Kästen nahe der Brüstung zu bewässern.Eifrig war ich also dabei und dann: WAS? Es gibt keine T-Stück-Verbindungen?! Ich kann also nicht „mal gerade“ nach links und rechts mit meinem Schlauch? Glücklicherweise hatte ich von der anderen Bewässerungsanlage noch ein T-Stück im Keller.
Da oben im Kreis sitzt es und führt nun den Schlauch in beide Richtungen. Wäre ja quatschig, für ein kurzes Stück extra einen neuen Zugang legen zu müssen.Im Endeffekt habe ich sogar noch mehr als zwei T-Stücke verbaut. Vielleicht versteht man so, wie ich das meine. Skizze ist nur ganz grob und es sind gar nicht alle Kästen abgebildet 😉
Letztlich hat aber alles funktioniert und die Anlage tröpfelt. Und zwar ordentlich. Die Pumpe hat richtig Kraft. Der Inhalt des Pakets hat für mich gar nicht ausgereicht, und obwohl ich noch viel mehr Schlauch und Tröpfler angeschlossen habe, tropft alles prima.Allerdings gibt es einen entscheidenen Nachteil bei der Auswahl der Programme: Insgesamt gibt es vierzehn. Das klingt erst einmal nach viel. ABER. Abzüglich des 14. Programmes, das für die Verbindung mit dem Gardena Bodenfeuchtesensor gedacht ist, bleiben immer noch dreizehn, von denen aber nur ein einziges Programm eine Bewässerungszeit von einer Minute hat. Fünf Programme bewässern für drei Minuten, das Zeitintervall ist unterschiedlich (z.B. jeden 2. Tag für drei Minuten, alle 8 oder 12 h für drei Minuten). Sieben Programme laufen für sechs (!) Minuten, unterschiedlich im Zeitintervall. Dabei gilt laut Anleitung, dass jeder Reihentropfer 0,1 l in drei Minuten liefert. Je nach Topfgröße und Pflanzenart ist das eine ganz schöne Menge. Für meine Bedürfnisse definitiv zu viel (Das am meisten verbrauchende Programm: alle vier Stunden für 6 Minuten. Das macht 12 Liter Wasser pro 10 Tröpfler am Tag!). Meines Erachtens nach also nicht wirklich für den Balkon konzipiert, so wie es angepriesen ist. Aber vielleicht bewässern andere Menschen ja auch ganz anders als ich…
Also bleibt mir das eine Programm mit 1 Minute Bewässerung. Über den Daumen gepeilt 30 ml pro Tröpfler. Damit käme ich gut klar (schließlich kann man für durstige und größere Pflanzen auch zwei Reihentropfer einplanen;)). Wenn dann nicht das Zeitintervall für alle acht Stunden angesetzt wäre.
- Problematik 1 für die Pflanzen: Wieder zu viel Wasser (Stichwort nasse Füße)
- Problematik 2 für die Pflanzen: Bewässerung mitten in der Nacht ist nicht sinnvoll, werden z.B. Blätter benetzt können sie nicht gut trocknen (je nach Wetter), Schimmel- und Fäulnisgefahr
- Problematik 3 für die Menschen: Mitten in der Nacht? Tja. Alle acht Stunden eben. Die Pumpe ist nicht extrem laut, aber mitten in der Nacht eben auch nicht leise. Einmal probiert, wach geworden. Wie man es auch schiebt, ein Bewässerungszeitpunkt ist immer mitten in der Nacht. Anlage läuft an dem Schlafzimmerfenster vorbei, daher ist das keine wirkliche Option…
Aber zum Glück gibt es dafür eine Lösung: Eine Zeitschaltuhr, die die Bewässerung alle zwölf Stunden einschaltet. Oder je nach eigenem Belieben. Durch meine Solaranlage habe ich Erfahrung mit dem zweimaligen Bewässern morgens und abends, die Pflanzen sind bisher gut damit zurecht gekommen. Also wird das mit der Tröpfelchenanlage auch ausprobiert.
Seit zwei Wochen läuft nun also die Anlage zweimal am Tag für eine Minute und bisher wachsen alle Pflanzen fröhlich vor sich hin. Ein Resümee wird es wohl erst später im Jahr geben, zunächst einmal bin ich sehr zufrieden. Und experimentierfreudig bin ich ja auch 😉
Herzliche Grüße,
Atessa
Hallo Atessa,
genau dieses System von Gardena habe ich mir nun auch gekauft und durch Deinen schönen Bericht bin ich auf die Problematik gestoßen, dass die Anlage zuviel Wasser ausgibt. Mich würde daher interessieren, wie Du es nun gemacht hast mit der Zeitschaltuhr? Hast Du die Pumpe direkt daran angeschlossen, oder hast Du das Gardena-Teil mit den Programmen dazwischen gelassen?
Würde mich sehr freuen, von Dir zu hören
Danke und liebe Grüße
Jürgen
Hallo Jürgen, entschuldige die späte Antwort, irgendwie ist dein Kommentar untergegangen. Der Stromstecker steckt in der Zeitschaltuhr. Eingestellt ist es so: Morgens um 7 und abends um 19 Uhr schaltet sie einmal an und gibt Strom frei, die Bewässerung läuft. Direkt danach kappt sie den Strom wieder. So funktioniert es prima für meine Pflanzen, da sie nicht in der vollen Sonne bewässert werden und auch noch genügend Zeit zum Abtrocknen haben, bevor es Nacht wird. Als die Tage noch etwas kürzer waren hatte ich die Pumpe morgens auch um 7 laufen, doch das zweite Mal schon um 17.00. Einmal Bewässern reicht bei mir nicht aus mit einer Minute, 1,5 Minuten wären wohl optimal.
Ich hoffe das hilft dir ein bisschen weiter und entschuldige nochmals die späte Antwort!
Herzliche Grüße
Atessa
Du bist schlau! So ein Bewässerungssystem hätte ich dieses Jahr auch gut gebrauchen können. Die Kästen mit dem Wassereservoir waren ganz gut in der „heißen Phase“ des Sommers, aber die armen Pflänzchen in den Töpfen haben teilweise trotz früh und abends gießen die Köpfchen hängen lassen. Und so wie du das arrangierst hast, sieht es auch sehr dezent aus. Danke für den Bericht und den Gedankenanstoß!
Liebe Grüße,
Miri