Seit etwas über einem halben Jahr gibt es etwas Neues in meiner Hexenküche: Einen Kombucha-Pilz. Pilz als Bezeichnung ist zwar nicht ganz korrekt, da es sich um eine Symbiose von Hefen und Bakterien handelt. Den meisten Menschen bleibt dann aber doch die Bezeichnung „Pilz“ im Kopf und auch mich hat die Begeisterung sofort ereilt, als ich davon las. Mit Pilzen hat man mich bekanntermaßen sehr schnell 😉
Das Getränk ist die bessere Limo: Die Massen an Zucker werden von den Hefen umgewandelt. Die positiven gesundheitlichen Aspekte könnt ihr auf diversen Seiten nachlesen, für nachvollziehbar halten oder nicht. Ich informiere hier nur über ein leckeres Getränk ohne Gesundheitsberatung diesbezüglich 😉
Je nach gewünschter Menge wird ein sehr starker Tee gekocht. In meinem Falle war es ein Schwarztee, den ich so nicht gerne trinke. Als Kombucha ist er prima. Ich koche das Wasser auf dem Herd, gebe in das blubbernde Wasser den Tee und stelle den Herd aus. Nach 20 Minuten siebe ich die dunkel Flüssigkeit in das gereinigte große Glas.
Auf dem Bild oben seht ihr die kaffeeschwarze, heiße Brühe, in der ich den benötigten Zucker auflöse. Während der neue Teeansatz abkühlt kümmere ich mich um den fertigen Kombucha. Durch ein Edelstahlsieb (wichtig: lebensmittelecht) gieße ich ihn zunächst in eine große Schüssel und fülle ihn von dort aus in die Flaschen.
Für geschmackliche Abwechslung kann man mit unterschiedlichen Teesorten sorgen (Grüntee, Oolong, Weißer Tee) oder man macht eine zweite Fermentation. Dazu können z.B. Rosinen, frische Ingwer- und/oder Kurkumawurzel, Zitrone mit in die Flaschen wandern. Lecker schmecken auch pürierte Himbeeren als Zusatz. Nach ein paar Tagen wird der Zucker aus Beeren oder Rosinen wieder umgewandelt, es bildet sich u.a. mehr Kohlensäure. Gerade im Sommer war ich da sehr experimentierfreudig und habe verschiedenste Beerenmischungen probiert. Mein Favorit ist jedoch frische Kurkumawurzel, das gibt dem Ganzen eine wunderhübsche orangegelbe Farbe.
Achso: Warum Schwibbel-Schwabbel? Es bildet sich oben eine schwabbelige Masse, der Kombucha“Pilz“ oder auch SCOBY genannt. Scoby steht für symbiotic culture of bacteria and yeasts, bezeichnet also genau das, woraus der „Pilz“ besteht: Einer Symbiose aus Bakterien und Hefen. Bei mir ist es eben Schwibbel-Schwabbel, vielleicht erinnert sich jemand an „Findet Nemo“ und die Qualle Schwibbel-Schwabbel? Zugegeben: Es gibt hübschere Dinge.
Aber ich mag meinen Schwibbel-Schwabbel und er steht unter ständiger Beobachtung auf meinem Schreibtisch. Schwibbel-Schwabbel mag es übrigens nicht luftdicht. Deshalb kommt oben auf das Glas ein Stofftaschentuch mit einem Gummiband fixiert (gegen Staub und Fruchtfliegen). Und so steht das Glas für mindestens zehn Tage herum. Im Sommer hat das gereicht, jetzt wo es etwas kälter ist arbeiten die Mikroorganismen langsamer. Meinen letzten Ansatz habe ich vier Wochen stehen lassen, bis er mir schmeckte. Man kann zwischendurch prima mit einem Strohhalm probieren 😉 Einfach neben dem Schwibbelschwabbel am Rand entlang die Flüssigkeit probieren. Ich mag es ungern süß, darum warte ich eine ganze Weile. Das kann man jedoch selbst entscheiden. Genauso ist die Zweitfermentation kein Muss. Was wichtig ist: Haltet die Flaschen im Auge und entlüftet sie ggf. zwischendurch. Es bildet sich eine Menge Kohlensäure, die die Flaschen sogar zum Platzen bringen können. Mir ist das noch nicht passiert. Sonst kann man die Flaschen in den Kühlschrank stellen, da passiert auch nicht mehr allzu viel und wer kühle Getränke lieber mag als ich ist damit dann gut bedient 😉