Alpaka-Rohwolle waschen


Handarbeiten, Spinnen / Donnerstag, Juni 24th, 2021

Alpakas sind wunderbare Tiere. Leider habe ich immer noch keins persönlich getroffen, bin aber seit meiner ersten Begegnung mit der wunderbaren Wolle schwer verliebt. Irgendwann werde ich mich schon noch neben eins der Tiere stellen und direkt von der Quelle verspinnen. Hier in Paderborn gibt es sogar Alpakawanderungen, da könnte ich mich ja mal anmelden und meine Spindel einpacken…oder? 😀 Was ich jedenfalls sagen möchte: Die Alpaka-Rohwolle lässt sich bereits ungewaschen verspinnen. Sie ist nicht so fettig wie Schafwolle (kein Lanolin) und Alpakas sind im Vergleich zu Schafen auch eher sauber (zumindest mein Eindruck bisher), da fällt seltenst mal ein Zweiglein oder Käfer raus 😉 Allerdings ist die Wolle recht staubig und ein wenig klebt es schon auch an Händen und Spinnrad. Nicht schlimm, aber NOCH angenehmer wird’s, wenn man die Wolle wäscht.

Man staune und wundere sich: Nach drei Waschdurchgängen schaut das Wasser immer noch schmoddrig aus 😀 In die Wanne kommt warmes Wasser, so warm, dass ich noch bequem ohne Verbrennung die Hand rein halten kann. Waschmittel braucht es nicht, ich möchte ja kein Fett lösen, sondern hauptsächlich den Sand und Staub auswaschen. Die Rohwolle wird einfach nur unter Wasser gedrückt, dann weicht sie für zehn Minuten ein. Als Ganzes rausnehmen, vorsichtig ausdrücken, Blumen mit dem Wasser gießen und das Ganze noch einmal 😀 Bis der gewünschte Sauberkeitszustand erreicht ist. Das… dauert. Je nachdem, wie sauber man es haben mag. Und wie fleißig man ist. Und wie oft man das Garn später noch waschen möchte…

Sieht man jetzt nicht wirklich. Aber links liegt die Rohwolle ungewaschen, rechts gewaschen.

Und hier hätten wir einmal vier Stränge Alpakagarn. Von links unten bis nach rechts: Ich hatte einen Teil ungewaschen versponnen. Im Garn sieht man dann doch auch die unterschiedlichen Sauberkeitszustände 😉 Unpraktischerweise hatte ich vergessen, dass ich einen Teil nicht gewaschen hatte und alle Stränge gemeinsam ins Entspannungsbad gegeben. Das war dann weniger entspannend, zumindest für mich. Ich wunderte mich nämlich, wieso das Garn noch so grässlich dreckig ist und konnte im nassen Zustand natürlich auch nicht mehr identifizieren, welcher Strang schon recht sauber war. Ich durfte also noch eine ganze Weile Wasser wechseln und Pflanzen gießen, bis das Garn ansehnlich aussah 😀

Hach herrlich. Und mit bestem Dank an meine liebe Spinnfreundin, dass ich an ihrer Alpakawolle teilhaben darf 🙂