Hortus Sursum

Ansprüche, die ich an meinen Balkon stellen möchte:

  • naturnahes Gärtnern soweit wie möglich
  • Insektenschutz: Blühangebot während der gesamten Insektenflugzeit, Nistmaterial & -möglichkeiten, Futterpflanzen, Überwinterungsplätze
  • ein möglichst geschlossenes Nährstoffsystem
  • …und dabei immer noch etwas für mich ernten können

Bei meinen Recherchen zur Balkongestaltung bin ich auf ein interessantes System gestoßen, dass ich für meinen Balkon abwandeln möchte: Das Hortus-Prinzip – ein “Drei-Zonen-Garten”. Das Prinzip von Markus Gastl hat mich ziemlich schnell angefixt, die Details könnt ihr auf der offiziellen Website von Hortus Insectorum  oder im Hortus-Netzwerk nachlesen.

In den Grundzügen geht es darum, die Gartenfläche nach drei Zonen zu bepflanzen, die unterschiedliche Aufgaben erfüllen: 

  1. Als Schutz für den Garten fungiert die Puffer-Zone. Sie umgibt den Garten und grenzt ihn von der Umgebung ab, schützt ihn etwas vor den äußeren Einflüssen (bspw. düngenden/spritzenden Nachbarn) und bietet durch Hecken- und Strauchbepflanzung vielen Tieren einen Lebensraum.
  2. Die Hotspot-Zone beschreibt die Fläche für viele einheimische Wildpflanzen. Sie ist nährstoffarm und bietet somit einer Vielzahl an Pflanzen einen geeigneten Standort. Zum Hotspot wird sie durch die Unmengen an Insekten, die die Pflanzen als Nahrungsquelle, für die Eiablage oder zum Schutz aufsuchen. 
  3. Von der Hotspot-Zone erhofft man sich durch die erhöhte Anzahl an Bestäuberinsekten eine Steigerung der Ernte in der Ertrags-Zone. Hier wachsen Gemüse, Obst und Kräuter. Für die Düngung der Ertrags-Zone wird außerdem das organische Material verwendet, dass in der Hotspot-Zone (bspw. nach dem Verblühen) anfällt. Das Material muss aus der Hotspot-Zone entfernt werden, damit sie mager bleibt und sich nicht selbst aufdüngt. Das würde sich negativ auf die Artenvielfalt auswirken.
Grün: Pufferzone
Gelb: Hotspot-Zone
Rot: Ertragszone

Das ist ja so ziemlich genau das, was ich auf meinem Balkon möchte =) Drei Zonen auf einem (gut, bei mir zwei…) Balkon? Ich möchte es probieren. Ein gutes Beispiel für einen Kübelgarten ist der Mikro-Hortus von Dorothea Lang.

Ich bin also auf dem Weg zum Hortus, dem Hortus Sursum. Ein Garten in der Höhe (vierter Stock und so 😀 ). Den Garten darf man benennen wie man möchte. Die meisten machen das auf Latein (das ist aber natürlich kein Muss) und ich finde die Idee jedoch sehr niedlich:

Hortus = Garten, Sursum = in der Höhe

Der Name ist noch einmal mehr passend, schließlich soll es hier ganz viel surren und summen🐝🐝🐝. Beim Klick auf das Logo gelangt ihr übrigens zur Hortus-Sursum-Seite auf der Website vom Hortus-Netzwerk. Da ist mein Hortus offiziell eingetragen.

Ihr findet alle Beiträge dazu ab dem letzten Planungspost für das Gartenjahr 2019 in der neuen Kategorie Hortus Sursum. Ich würde mich freuen, wenn ihr mich bei diesem Projekt begleitet 😉